Berlinale: der Eröffnungsfilm "Jenseits des Wannsees" erhielt völlig zu unrecht nur mäßiges Publikumsinteresse! Die Spielstätte ist zwar weit ab der Berliner Szeneviertel, wußte aber durch seine Räumlichkeiten und die gezeigten Sequenzen zu überzeugen. Nachteilig war nur, dass im Nachbarsaal zeitgleich ein Kong-Fu-Film gedreht wurde, sodaß immer wieder wildes Kampfgeschrei den Stummfilm "Jenseits des Wannsees" störte. Vielleicht hätte man unter diesem Aspekt vielleicht gerade diesen Film besser nicht im Schallweg aufführen sollen?!
Trotz allem wußte der Film zu überzeugen. Schon die Eingangsszene mit den beliebten Doppeln war recht dramatisch. So konnte sich das eine Südost-Doppel nach 0:2 Satzrückstand noch zurückkämpfen und schließlich beide Gästedoppel als Sieger von der Platte gehen.
Auch wenn die nächsten 4 Einzel ebenfalls an Südost gingen, hielten gelungene Schnittwechsel und unterschiedliche Perspektiven den Spannungsbogen aufrecht. Das Spiel mit Licht und Schatten, dass in einem Stummfilm so viel mehr Bedeutung hat, als in irgendeiner billigen Action-Komödie, konnte hier herausragende Akzente setzen!
Schön auch eine der letzten Szenen, in der in einem 5-Satz-Krimi Perspektiven für einen ganz anderen Erzählstrang aufgezeigt wurden! Fantastisch, wie mit einfachen, gekonnt eingesetzten Mitteln dramaturgische Höhepunkte gesetzt wurden! So bekam Kladow seinen Ehrenpunkt!
Ein nicht zuletzt sehr politischer Film, der mehr Zuschauer verdient gehabt hätte - so aber beim Publikumspreis wohl chancenlos bleibt...